Die offene Gestalt

15.01.2024

In der Gestalttherapie wird angenommen, dass Menschen dazu neigen, Erfahrungen zu verarbeiten, indem sie sie abschließen und in ihr Leben integrieren. Wenn jedoch eine Erfahrung nicht vollständig verarbeitet wird, bleibt sie als offene Gestalt bestehen und kann zu emotionalen Belastungen führen.

In der Gestaltberatung bezieht sich der Begriff "offene Gestalt" auf eine unausgesprochene oder ungelöste Angelegenheit oder Emotion, eine Erfahrung oder ein Erlebnis, welche in der Gegenwart eines Klienten existieren. Es ist etwas, das noch nicht abgeschlossen ist oder Klärung erfordert.

Wenn wir in einer das Selbst oder unseren Körper bedrohenden Situation eine Schutzreaktion nicht abschließen können, bleibt eine Gestalt offen. Wir sind dabei gescheitert, uns gegen Gewalt aus Taten oder Worten zu wehren. So bleiben starke Emotionen und Spannung im Körper zurück. Selbst Jahrzehnte später triggern Ähnlichkeiten mit der Situation die Körpererinnerung. Offene Gestalten sind auch ein zentraler Aspekt von Traumata.

Eine offene Gestalt beinhaltet darüber hinaus unerwünschte Gefühle, wie etwa Trauer, Schmerz, Wut, Angst und unerfüllte Bedürfnisse. Wünsche und Bedürfnisse, die man sich nicht erfüllen konnte - Handlungen, die man gewollt, aber nicht vollzogen hat.

Gerne können Sie einen individuellen Beratungstermin mit mir vereinbaren, um Ihre offenen Gestalten zu erkunden und in Ihr Leben zu integrieren.